Samstag 1.10.

Die Reise war sehr angenehm für mich, ich habe eigentlich nur geschlafen. Wir machten öfters halt, aber ich wollte nicht wirklich aussteigen - es war doch "Schlafenszeit"

.

Gegen 10.30h war für mich mal Endstation. Es wurde am Straßenrand angehalten und mein Frauerl wollte einen schönen gemütlichen Spaziergang über die Felder auf der Insel Murter unternehmen. Sie meinte es gut mit mir, doch leider holte Sie sich gleich wieder einen Schrecken. Kaum aus dem Wagen - kamen schon 2 große Hunde auf uns zu gestürmt und zeigten uns, daß wir hier nicht erwünscht sind.

Vorerst blieb Gabi ganz ruhig, befolgte brav was sie gelernt hatte und ging mit mir ganz einfach, den Hunden den Rücken zeigend, den Feldweg weiter. Leider verlief die Feuerprobe nicht so gut, denn die Hunde waren sehr aggressiv und dachten nicht daran umzukehren, sie kamen immer näher.

Ich muss doch mein Frauerl verteidigen, dachte ich und versuchte mich zu stellen, doch Gabi wurde immer schneller und ich wurde mit Leckerlis einfach abgelenkt - gefallen hat mir das gar nicht - immer wieder versuchte ich meinen Willen durchzusetzen, aber ohne Erfolg. Doch die Hunde kamen immer näher und schließlich blieben wir stehen und drehten Rtg. Auto, direkt auf die Hunde zu.

Endlich schien Hilfe in Sicht - eine Frau kam über das Feld, doch anstatt die Hunde zurückzupfeifen, hetzte sie noch einen in unsere Richtung.

Jetzt wurde es hektisch, Gabi schrie und versuchte sich irgend möglich bemerkbar zu machen - doch scheinbar gefiel der Frau die Situation - sie stand da und lachte sich eines, während wir immer weiter in die Felder getrieben wurden.

Da kam auf einmal ein Traktor auf uns zu und so wie der Spuk begonnen hatte - war er auch wieder vorbei - ein Pfiff und die Hunde sprangen hinten auf den Anhänger und die Frau wurde unter lautstarkem Gebrüll in den Traktor zitiert. Pfuh - das war knapp - ich spührte die Erleichterung bei meinem Frauerl, ein tiefer Seuftzer kam über ihre Lippen.

Ich hatte genug von Leckerli und Spaziergang und wollte nur noch ins gemütliche, aber vorallem, sichere Auto. Ein netter Einstand gleich zu Beginn unseres Urlaubes - dachte ich - während ich mich wieder in meine Decken am Rücksitz kuschelte. Aber leider sollte das nicht unsere letzte Begegnung mit Hunden sein.

Nachdem uner Schiff die "Muna" eine Bavaria 36 übernommen war, wurde mir auch prompt meine Koje zugeteilt und natürlich auch der Salon für mich zurecht gemacht. Irgenwie war ich heute nur müde und wollte nur meine Ruhe haben - zum Glück hatte mein Frauerl soviel zu tun, sodaß ich sie auf keinen großen Spaziergang begleiten mußte. Ich durfte faulenzen.

Sonntag 2.10.

Es scheint die Sonne und ist angenehm warm, als ich mich um 7h bemerkbar mache. Ein schöner Spaziergang durch das Marina-Areal und die Uferpromenade von Jezzera liegt an. Angenehm ist es für mich vom Schiff zu kommen - überall wurde Teppich gelegt, damit ich nicht wegrutsche und die 2. Passarella ist sowieso genial, damit ich an Land kann, ohne eine Hochseilnummer vollziehen zu müssen.

Viele Katzen und streunende Hunde sind unterwegs, sodaß wir auf der Hut sind und mein armes Frauerl sehr nervös ist und immer auf der Lauer, damit uns ja nichts passiert. Für mich ist das cool, denn ich krieg immer Leckerlis - um mich abzulenken.

Nachdem das Schiff klar gemacht wurde, gehts endlich los und wir stechen in See. Ich bekomme eine bequeme Decke und habe natürlich wie immer alle Rechte. Wir nehmen Kurs Richtung Primosten.

Das Wetter und das Meer meint es gut mit uns. Und so legen wir zu Mittag im Hafen von Primosten an. Mittlerweile ist es sehr heiss in der Sonne, sodaß ich nur den Schatten suche. Wir machen einen Rundgang - schön langsam - denn irgenwie bin ich erschöpft und fühl mich nicht wohl. Mein Frauerl macht öfters eine kleine Rast, bevor wir wieder weiter gehen. Letztes Jahr bin hier noch den Katzen nachgejagt - doch irgendwie, freut es mich heute überhaupt nicht. Ich bin wohl alt geworden. Na auch egal, ich bin froh als wir wieder am Schiff sind und bald darauf wieder ablegen. Der Wind ist angenehm und in der Plicht fühl ich mich wohl.

Die Stimmung ist super. Alle sind guter Laune und immer macht jemand Spaß - auch über den Kurs wird geunkt - wo sind wir denn - wo müssen wir hin - aber natürlich weiß jeder wo wir sind - oder ???

Eigentlich spielt das keine Rolle - um 17H legen wir im Hafen der Insel Drevnik an. Hier ist es so romantisch. Es ist nur ein kleiner Pier, sodaß nur ein paar Schiffe Platz finden - na und das Dorf befindet sich schon im Winterschlaf.

Nachdem wir alle für den Landgang fertig sind, begeben sich Gerhard, Martin, Gabi und ich auf Abenteuer. Es ist ein wunderschöner Spaziergang in den Sonnenuntergang. Es gibt eine wunderschöne alte Kirche und einen teils aufgelassen Friedhof, eine Mühle und viele verlassene Häuser zu besichtigen. In den Gärten hängen überall herrliche Granatäpfel und Gabi muß sich natürlich einen holen. Gerhard und Martin pflücken Kaktusfrüchte und schaffen es, daß nicht nur die Hände voll Dornen sind sondern Martin die Stacheln sogar in der Zunge stecken hat. Na bravo und das nur wegen ein paar Vitaminen. Ich halte genug Sicherheitsabstand - es gibt sovieles zu beschnuppern, da muß ich mir keine Stacheln einhandlen.

Zurück vom Landgang gibts für mich erst einmal frisches Wasser und mein Futter. Anschließend kuschel ich mich in meine Koje und sage ein Nickerchen an.

Montag 3.10.

Auch heute wecke ich mein Frauerl schon zeitig. Es riecht so gut an Land, da will ich nicht mehr warten. Außerdem ist es in der Früh noch nicht so warm. Gerhard begleitet uns auf dem Weg zum Bäcker. Sonst ist ohnedies nichts offen. Die Einheimischen starren mich an und haben nur ein müdes Lächeln für mich übrig. Was sich die wohl denken - wahrscheinlich haben sie noch nie so einen schönen Hund gesehen. Oder liegt es vielleicht doch an meiner Größe?

Kurz vor 10h, geht dann alles recht schnell. Es heißt Leinen los und wir tuckern schon los. Ich stehe neben meinem Frauerl am Steuer und genieße die Aussicht. Wir nehmen Kurs auf die Insel Brac. Ich freue mich, denn da kenn ich mich sehr gut aus.

Beim Segelsezten hatten wir dann ein bisserl Action. Denn die Genua wollte nicht oben bleiben - irgendwas stimmte nicht mit der Leine - und aufeinmal hing der "Fetzten" flatternd im Wind und Gabi und Martin hatten beide Hände voll zu tun um das Segel zu bergen. Aber Gabi holte einfach ein paar Gummibärli an Deck, eine Dose Bier für Gerhard und die Gebrauchsanweisung. Unter viel Gelächter wurde dann das Problem fachmännisch gelöst.

Heute legten wir schon etwas früher im Hafen von Milna an. Mir ist es nur recht, denn das heißt Spaziergang, Futter und Ruhe. Für meine Crew trifft das nicht zu, denn die haben alle Hände zu tun um das Segel zu reparieren. Schaffen es aber nicht und so kommen auch noch Mechaniker - die es auch nicht reparieren können. Es wird nach einem langen Telefonat mit dem Vercharterer beschlossen, heute hier zu bleiben und morgen zeitig nach Split zu fahren, damit das Segel repariert werden kann.

Mir geht es heute nicht gut, ich pfeife aus dem letzten Loch und will nur schlafen - das beunruhigt mein Frauerl sehr. Sie telefoniert mit dem Tierarzt in Wien, Herrn Dr. Ferdinand EDLINGER und beschließt mir Antibiotika zu verabreichen. Scheinbar habe ich meine Verkühlung doch nicht so einfach weggesteckt - wie am Freitag angenommen. Der Abendspaziergang ist sehr anstrengend für mich und ich bin froh als wir wieder am Schiff sind und ich in meiner Koje schlafen kann.

Dienstag, 4.10

Seit 4h herrscht ein Unwetter - so etwas habe ich noch nie erlebt. Als würde die Welt untergehen. Es donneret, blitzte, stürmte und schüttete - unvorstellbar. Der Wasserspiegel im Hafen stieg enorm, bald wäre die "Muna" an Land weitergetrieben. Das Wasser strömte von allen Seiten in das tieferliegende Hafenbecken. Die Menschen waren in Sorge um ihre Häuser; vor ihnen der Hafen, dahinter rutschenden Erdmassen.

So beeilt hab ich mich noch nie beim "Gassigehen".Schnell runter vom Schiff "Haufi und Co" und schnell wieder ins trockene. Gabi konnte mir kaum folgen so ruck zuck brachte ich alles hinter mich. Und dennoch war ich bis auf die Knochen naß.

Gegen Mittag hörte ich dann, um 14h laufen wir aus.

Das bereitete mir keine große Freude; denn ich mußte nochmals in den Regen und an Land um mir nasse Pfpoten zu holen. Und zu allem Überfluß verfolgte uns dann noch ein Riese von einem Labrator, den scheinbar der Regen zum Wahnsinn trieb. So ein krantiger, böser Hund. Obwohl wir rannten wie die verrückten. Sogar ich zog es vor ihm zu ignorieren. Doch er wollte nicht von uns ablassen. Als wir dann endlich unser Schiff in der Nähe sahen, begann Gabi sogar meine Crew an Deck zu brüllen, um uns zu helfen. Doch den Wahnsinnigen konnte man nicht einmal mit Steinen stoppen. Der wollte sogar noch an Bord hechten, als die Pasarella schon eingezogen war. Echt krass - diesmal war auch ich fix und fertig.

Pünktlich um 14h hieß es dann, Leinen los . Das Gewitter war vorbei und mit dem Regen und Sturm mußten wir leben. Nachdem Gabi unsere "Muna" gut aus dem Hafen manövriert hatte, übernahm Gerhard wieder das Steuer und Gabi blieb bei mir unter Deck.

Solange wir von Stb.von der Insel Brac geschützt waren, habe ich mich auch ausnahmsweise unter Deck ganz wohl gefühlt. Kaum hatten wir aber das Cup Rt. Gormilica passiert, bekamen wir die Wellen voll Breitseite. Der Sturm pfiff aus SE und es wurde ein Höllenritt für mich. Obwohl Gabi versuchte mich mit Pölster und Decken beim Abgang zu fixieren und sie sich sogar zu mir legte, wurde mir von Minute zu Minute unwohler. Der einzige Trost für mich: nach der 30 minutigen Durchquerung des Bracki Kanal, war auch mein Frauchen wieder froh als sie mit mir an Deck konnte. Obwohl wir zuerst die falsche Marina angesteuert hatten, war das Anlegemanöver in der ACI-Marina-Split nur eine reine Routinesache.

Leider mußten wir in Split nun einige Tage zubringen um das Schiff wieder in Ordnung zu bringen. Und das bei "Dauerregen". Die Menschen waren nicht sehr Hundefreundlich, obwohl überall Streuner herumlungern und auf einen Kampf warteten. In der ganzen Marina gab es nicht einen Baum. Nur bei der Zufahrt am Kreisverkehr, wuchsen einige Palmen - die eben herhalten mußten. Ein langer Spaziergang fiel auf Grund des Wetters und der vielen Streuner Gott sei Dank aus. Ich konnte so richtig fein faulenzen und die Antibiotika wirken lassen. Es ging mir auch von Tag zu Tag besser - doch bei diesem Wetter, muß ich nicht schon zeigen, daß ich wieder fit bin.

Sonntag, 9.10

Die letzten Tage waren bis auf die Aktion in Trogir und stürmischer Nacht an der Außenpier von der Marina Split sehr "easy-cheesy".

Ich erzähle euch nur kurz was passiert ist.

In der Marina ACI-Trogir wollte man uns nicht anlegen lassen, da angeblich kein Platz war (ha,ha; das haben wir gesehen). Auch das Funken mit dem Marina Büro hat da nichts geändert. Man sagte wir sollen an der gegenüberliegenden Pier festmachen. Also an der Stadtpier. Na ja, das wurde dann eher eine Katastrophe, denn obwohl Gabi zunächst sehr nett und freundlich ersuchte, doch nur für einige Minuten festmachen zu dürfen, da ihr Hund kurz an Land müsste - waren innerhalb einiger Sekunden -zig Männer da und trieben uns unter Schimpfkanonaden aus dem Hafen. Dabei kann ich mich noch so gut erinnern, wie nett wir die letzten Jahre hier der Landgang und die Menschen waren. (Brief von Gabi an das Marina-Büro und Touristenoffice-Trogir sind noch in Arbeit).

Und dann war noch der stürmische Morgen in Split: Nachdem wir von Trogir wieder auslaufen mußten, nahmen wir Kurs auf Split. Da es auch hier an Platz mangelte, legte man uns an die Außenpier. Nun gegen 6h Früh Samstag, brach hier die Hölle auf. Nachdem wir das Unwetter genau auf den Bug bekamen und die Wellen immer höher wurden, drohten wir mit dem Heck an die Kaimauer zu prallen. Die Situation spitzte sich zu, als unsere Bbd. "Nachbarn" vorzogen auszulaufen. Nun,auch Gabi entschloss kurzer Hand abzulegen und ein sichers Plätzchen im Hafenbecken der Marina zu suchen. Ein schwieriges Unterfangen, denn auch hier wehte es kräftig und es war höchste Vorsicht geboten bei dieser Enge sich nicht in einer Mooring zu verfangen. Endlich hatten wir einen noch freien Liegeplatz gefunden und legten an. Aber da kamen auch schon wieder zwei gröhlende, wild gestikulierende Männer angerannt und wollten uns zum Ablegen zwingen.

Da hatte Gabi die Nase voll, sie stampfte vom Schiff Rtg. Marina Büro, brüllte nur sie wolle den Big-Boss sprechen. Nach einigen Minuten kam sie wieder - zwinkerte mit den Augen und meinte nur - alles erledigt - wir können bleiben. Scheinbar hatte sie "denen mal richtig den Marsch geblasen".

Gestern kam Dani noch auf unser Schiff. Jetzt ist meine Crew komplett und wir können bei endlich schönen, trockenen Wetter auslaufen. Wir nehmen Kurs auf Rogoznica.

Jeder ist froh und glücklich, daß endlich die Sonne scheint und wir von dieser Ecke Kroatiens wieder wegkommen. Die Stimmung ist entspannt und ich kann wieder gemütlich an Deck eine Brise Meerluft schnuppern..

Nachdem wir längseits in der Marina Frappa angelegt hatten, stand ein herrlicher Spaziergang auf dem Programm.

Kaum hatten wir abgelegt, wurden auch Segel gesetzt . "Herrlich" wir schoben "Lage" und zwar nicht zu knapp und ich wußte schon nicht mehr wo ich mich dagegen stemmen sollte. Schließlich presste ich mich zwischen Steuerstand und Backskiste - und so entschied unser Skipper, Segel runter, für Rocky ist das zu heftig.

Na geht doch - ich hab wieder meinen Willen - und wir schippern gemütlich in den Hafen von Vodice.

Montag, 10.10

Der morgentliche Landgang führte uns durch Vodice. Wir feilschten am Markt und besorgten guten Rostbraten beim Fleischer. Der Spaziergang war herrlich und ich presentierte mich wieder von der besten Seite und fühlte mich "Pudelwohl".

Nach einem ausgiebigen Frühstück nahmen wir Kurs nach Skradin. Das liegt bei den Krker Wasserfällen und dort ist es einfach herrlich. Auch das Wetter hatte es gut mit uns gemeint. Beim Einlaufen in die Marina, wurde ich und mein Schiff sogar fotografiert.

Während Dani und Martin die Umgebung unsicher machten, war für mich und mein Frauchen faulenzen angesagt. Ich schlief glücklich und mit vollem Bäuchlein an Deck und ließ mir die Sonne angenehm auf meine alten Knochen scheinen.

Heute besuchten wir auch unser "Stammlokal" (waren jedes Jahr da und speisten fein zu einem annehmbaren Preis) Man konnte sich sogar noch an mich erinnern. Während ich gemütlich unter dem Tisch lag, machte sich Gerhard über die Tomatensuppe her und mein Frauchen bekam 2 kl. gegrillte Calamari serviert ohne Beilage versteht sich (ha,ha). Die Rechnung war dann nicht klein und ist heute noch Gesprächsthema. Sie bezahlten 285,-- Kuna das sind rund 45,--€ . Gerhard hat es die Sprache verschlagen und konnte es einfach nicht fassen. Nach dem Schock brauchte Gerhard unbedingt ein kühles Blondes, während mein Frauerl und ich zurück aufs Schiff gingen. Mich juckte das nicht, ich ließ mir mein Menü trotzdem gut schmecken.

Heute sollte ich aber noch Konkurrenz bekommen. Zuerst meinte eine Katze, ihr neues zu Hause sei die "Muna" und machte es sich kurzerhand auf meiner schönen blauen Decke gemütlich, welche noch in der Plicht lag. Mit guter Hühnerbrust wurde sie aber von Bord gelockt. Sie fand dann Unterschlupf auf einem anderen Schiff.

Ja und dann war da noch dieser Hund - stellt Euch vor: mein Frauerl möchte gemütlich noch eine Zigarette am Aufgang rauchen, als ich sie plötzlich sagen hörte, ja Burli was machst denn Du da heroben??!!!

Komisch dachte ich, ich liege doch brav in meiner Koje. Da hat sich doch tatsächlich ein Hund aufs Schiff geschlichen - ohne das ich es gemerkt hatte - und machte es sich auf der Backskiste bbd-seitig auf meinem Kissen gemütlich. Da es so dunkel war, glaubte mein Frauerl, mich im ersten Moment zu sehen. Wir sind vielleicht Helden: ich merke nichts von den Piraten und mein Frauerl erkennt mich im Dunkeln nicht einmal !!!.


Dienstag, 11.10

In der Früh machten wir noch einen schönen ausgiebigen Spaziergang durch Skradin. Bei den Bauarbeitern sorgte ich ein bisserl für Aufregung, doch nach ein paar netten Worten, wurde sogar Mut gefasst und ich wurde gestreichelt. Aber auch hier müssen wir uns vor den frei laufenden Hunden in Acht nehmen. Sogar der freche Kerl, der gestern auf meinem Schiff, auf meinem Pölsterchen gelegen hat, meint er müsse mich verfolgen. Aber ich bin schon viel ruhiger geworden - kein Wunder bei den vielen Leckerlis die ich bekomme.

Der heutige Kurs bringt uns vorerst in die Bucht von Zirje. Mit dem Ruderboot gehts an Land. Mir ist viel zu heiß um einen längeren Spaziergang in Angriff zu nehmen. Aber dafür erkundet die Emulsionen (Martin und Da ni) die Insel. Leider verlaufen sie sich auch ein bisserl und lernen auch die "Monsterspinnen" kennen von denen es in den Kornaten genug gibt. Aber nachdem sie nicht gerade leise unterwegs sind, hören wir sie schon von der Weite und können ihnen mittels Zuruf und zu bellen den Weg zurück aufs Schiff weisen.

Nachdem alle wieder am Schiff versammelt sind, stechen wir erneut in See. Es geht im Sonnenuntergang nach Piskera. Als wir um 19h in der Marina Piskera anlegen, ist es schon dunkel geworden. Aber mit vereinten Kräften haben wir auch das geschafft.

Mittwoch, 12.10

Es war richtig kalt in der Nacht und nachdem die Stromversorgung erst wieder ab 8h im laufen ist - gehörten wir heute schon zu den Frühaufstehern (sonst hatten wir in der Nacht immer den Heizstrahler an)

So ein Spaziergang in den Sonnenaufgang ist auch etwas herrliches. Außerdem ist es auf Piskera, obwohl sehr steinig, für mich ganz toll die Gegend unsicher zu machen. Es sind kaum Segler hier und Marina-Angestellte gibt es auch kaum noch auf der Insel. Aber das Beste ist, hier sind keine Hunde. Nur Schafe und eine Menge Katzen - aber die sind mir wirklich sowas von egal. Ich fühle mich richtig wohl und laufe auch schon wieder fleißig umher. Sehr zur Freude meines Frauchens - sie hatte sich große Sorgen um mich gemacht.

Das Tagesziel war heute die Insel Zut - kenne ich natürlich auch schon.

Wir segelten gemütlich durch die Kornaten bis wir schließlich am Nachmittag in der Marina Zut anlegten. Auch hier wird schon alles für den Winter vorbereitet. Ein kratzbürstiges kleines Hundeweibchen, kommt mir schon von Weiten bellend entgegen und schließt dann doch noch mit mir Freundschaft. Doch auf mein Schiff lasse ich sie trotzdem nicht als ob ich das merken würde !!.

Leider wird es jetzt schon rasch dunkel und wenn die Sonne hinter den Hügeln versinkt ist es ungemütlich an Deck. Aber ich hab ja eine schöne kuschelige Koje.

Donnerstag 13.10

Heute gab's kein frisches Brot sondern Müsli zum Frühstück. Gerhard rümpfte nur die Nase, aber Gabi scheint begeistert. Mir solls recht sein, solange ich ein paar Stück Wurst abbekomme - auch Bergkäse ist mir recht.

Wir nahmen erst gegen 11h Kurs auf Vrgada. Nachdem der Wind günstig ist, werden Segel gesetzt und ich bleib ganz cool. Ich muß zugeben so ohne Motor genieße ich so richtig die Seefahrt. Na ja und die Leckerlis damit ich bei den Manövern nicht ständig belle, darf ich natürlich auch nicht vergessen zu erwähnen. Um 13h fassen wir uns eine Boje und während die Müsliconnection an Land schwimmt, nehmen wir das Schlauchboot. Einfach super - der Sandstrand fordert mich zu einem schönen langen Galopp heraus und auch das Schlauchboot das an Land gezogen wurde, kann mich nicht stoppen. Ich hechte wie ein junger Spunnt ins Schlauchboot und auf der anderen Seite wieder raus. Aber Übermut tut selten gut, ich galoppiere auch wieder zurück, doch meine Pfoten sind voll Sand, und ups - da bin ich auch schon im Dingi ausgerutscht. Nix passiert - bisserl benommen schaue ich aus der Wäsche. Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern - und solaud ich fröhlich weiter.

Unser Hafen für die Nacht sollte wieder Vodice sein. Da war die Einfahrt noch besonders spannend. Denn eine Horde verrückter Tschechen fuhren kreuz und quer vor unserem Bug hin und her. Sie schrien nur: wir sind ein Konvoi, als ob uns das interessiert. Zum Glück entdeckten wir ein stilles Plätzchen gleich am Anfang des Steges, wo uns die Nachbarn gleich beim Anlegen behilflich waren. Es wurde ein schöner ruhiger Abend in Vodice.

Freitag, den 14.10

Nach einem ausgiebigen Frühstück und klar Schiff machen, nahmen wir zunächst Kurs auf die Insel Prvcic. Das Wetter war herrlich. Na ja, jetzt wo wir die Heimreise antreten müssen wäre das Wetter perfekt.

Als wir gegen 12h in Prvcic festmachen, liegen wir alleine an der Kaimauer. Es kam eine Familie auf uns zu und ein junges Mädchen sagte: was ist das für ein "Viech"? Ich bellte und mein Frauerl sagte: so ein "Viech" nennt man Hund - mit hochroten Kopf machte sie sich eilig davon.

Ein kleiner Rundgang durfte auch hier nicht fehlen. In der Sonne war es ziemlich heiß und so war ich froh, als sich Gerhard und Gabi ein Plätzchen in einem schattigen Cafe suchten. Ich legte mich genüßlich ins Rosenbeet und wartete geduldig bis es wieder zurück aufs Schiff ging. Als die Müsliconnection wieder an Bord war ging´s endgültig Rtg. Heimathafen Jezzera auf Murter.

Nachdem das Schiff übergeben war, wurde alles eingepackt und im Auto verstaut. Während alle sehr fleißig und im Streß waren, lag ich stinke- faul in meiner Koje und ließ den Tag ruhig ausklingen.

Samstag, 15.10.

Gegen 6h wurde ich heute geweckt. Eigentlich war ich noch nicht wirklich ausgeschlafen und so hatte ich keine große Lust einen langen Spaziergang zu unternehmen. Ich zog es vor, mich sicherheitshalber gleich ins Auto zu verkrümeln. Wer weiß, sicher ist sicher, dachte ich - nur nichts verpassen.

Kurz nach 8h ging's dann los und ich konnte endlich in Ruhe weiter schlafen. Dann und wann wurde angehalten, damit ich mein G´schäfterl verrichten konnte. Die Autofahrt verlief ruhig und ich konnte mich richtig schön ausschlafen.

Am Abend als wir endlich wieder in Wien waren, mußte ich mich erst wieder an den festen Boden unter meinen Pfoten gewöhnen. Obwohl ich mich auf der "Muna" sehr wohl gefühlt habe und ich den Törn sehr genossen habe bin ich doch wieder froh zu Hause zu sein.

Jetzt muß ich wieder Landbeine bekommen und dann bin ich wieder fit für die nächste Reise.

Auf bald euer Rocky